Das Nicht-enthalten von Tabak führte bislang zu einer Gesetzeslücke, die der E-Zigarette im Verkauf einen klaren Vorteil verschaffte. So konnten Kinder und Jugendliche problemlos ein entsprechendes Produkt erwerben, sodass sich auf dem einen oder anderen Schulhof die Dampfwolken breit machten. Klar, dass es Kindern und Jugendlichen mehr als trendy erscheint, locker lässig vor Anderen zu dampfen, zumal viele Liquid-Aromen wie z.B. Schokolade oder Hubba Bubba sehr ansprechend auf jüngeres Publikum wirken.
Dampfer und Nichtdampfer sagen gleichermaßen ´Ja` zum Gesetz
Es gibt wohl niemanden, der nicht die Notwendigkeit eines solchen Verkauf-Verbots einsieht. Wer möchte schon, dass sein zwölfjähriger Zögling mit einer Dampfe durch die Gegend rennt! Das muss nun wirklich nicht sein, denn in diesem Fall können wir wohl wirklich von einer ´Einstiegsdroge` sprechen, auch wenn die Liquids Nikotin-frei sind. Aber auch da wird es jedes Kind und jeden Jugendlichen reizen, mal Nikotin-Liquids zu probieren, weil es dann in ihren Augen genauso Cool und reizvoll ist, wie heimlich Tabak-Zigaretten zu rauchen. Und natürlich stellt sich auch die Frage, ob man Kinderlungen schon ans Inhalieren gewöhnen muss.
Wer sind die Gegner des neuen Gesetzes?
Als direkten Gegner gibt sich natürlich niemand oder nur die wenigsten zu erkennen. Das heißt aber nicht, dass es keine oder wenig Gegner gibt. Hier wird sehr geschickt und verdeckt vorgegangen. So wird versucht, das Gesetz von hinten durch die Brust ins Auge zu treffen. Z.B. lautet das Hauptargument ´E-Zigaretten sind nicht gefährlich, neuste Studien belegen, dass das Dampfen 95% weniger schädlich ist, als das Rauchen`. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, müsste man allerdings dieser Aussage anfügen ´Diese neuen Studien wurden zum Teil von Wissenschaftlern und Testern durchgeführt, die in Verbindung zu E-Zigaretten-Vertrieben und Rauchentwöhnungsprodukt-Herstellern stehen.
Und wieder einmal hindert die gute alte Gier die Gesellschaft daran, sich vernünftig und mit erwachsenem Menschenverstand mit einem aktuellen Diskussionsthema auseinander zu setzen. Vielleicht sollte man ein separates Gesetz verabschieden, demnach als Ausnahme die Kinder von entsprechenden Vertreibern und Herstellern dampfen dürfen bis sie schwarz werden!
Weniger schädlich, klar! Aber für wen?
Selbst wenn die Angaben jüngster Studien hundertprozentig stimmen, dann gibt es da doch immer noch den kleinen Unterschied zwischen Er- bzw. Ausgewachsenen und Kindern bzw. Jugendlichen. Klar, es hört sich gut an, dass die E-Zigarette nur 5 % des Risikos einer Tabakzigarette birgt, jedoch muss bedacht werden, dass ein Körper der sich noch im Wachstum befindet, wesentlich sensibler auf solche Risiken reagiert. Was also diese 5 % für Erwachsene bedeuten, kann für Kinder und Jugendliche schon eine ganz andere Bedeutung haben.
Fazit
Eigentlich stellt sich gar nicht die Frage nach einer Notwendigkeit zur Diskussion. Wie bereits erwähnt, würden wahrscheinlich 99,9 % der Leute in einer Befragung ihre klare Zustimmung zu diesem Gesetz geben. Es wundert vielmehr, dass diese bisherige Gesetzeslücke überhaupt entstanden ist. Aber so ist es nun einmal in Deutschland. Einerseits kann man in vielen Fällen zwar froh über den Schwarz-Auf-Weiß-Wahn der Bürokratie sein, da dadurch viele müßige Diskussionen und Streitereien lange im Vorfeld vermieden werden, aber es gibt doch auch immer wieder Themen und Schwerpunkte, bei denen eigentlich schon der gesunde Menschenverstand für eine klare Regelung sorgt. In diesem Fall durch eine simple Frage: Willst Du, dass Dein Kind mit der Dampfe im Mund durch die Gegend rennt?