E-Zigarette unter Beschuss – Weiterhin keine kugelsichere Weste für Dampfer

E-Zigarette unter Beschuss – Weiterhin keine kugelsichere Weste für Dampfer

Ist es nicht seltsam, da wird ein Riesen-Hype um die Gefährlichkeit des Rauchens gemacht, sodass man jetzt schon aus seiner Stammkneipe vom Bierchen weg muss, wenn man mal eine rauchen möchte, aber anstatt die E-Zigarette mit ihrem gesundheitlich wesentlich verträglicheren Dampf und sogar der deutlichen Möglichkeit zur Rauchentwöhnung zu unterstützen, stößt die Dampfergemeinde nicht nur auf taube Ohren, sondern wird sogar weitestgehend ignoriert, wenn es um die fachliche Fundierung der Gesetzgebung zum Thema geht.

Ignoranz ist auch eine deutliche Reaktion

petition-abgelehntGenau das wird aktuell mehr als deutlich, wenn man sich die Reaktionen der federführenden Minister auf die eingereichte Petition zur Mitsprache von der IG-ED (Verfasser der Petition ´Norbert „Zillatron“`) ansieht. Denn offensichtlich blieb nicht nur die gewünschte Reaktion aus, es kam so gut wie gar nichts! Nun ja, das ist auch nicht ganz richtig, denn, Ignoranz ist ja eigentlich eine sehr deutliche Reaktion. Aber was steckt dahinter? Es ist ja schließlich kein Geheimnis, dass die E-Zigarette nach ihrem bisherigen Siegeszug schon Millionen von Menschen erreicht hat. Millionen von Menschen, die sicher nun das eine oder andere Jahr länger leben, als es die herkömmliche Zigarette es ihnen zugestanden hätte.

Ist die Gesundheit doch nicht von öffentlichem Interesse?

Unter anderem wurde in dem Antwortschreiben auf die Petition eine ziemlich allgemein gehaltene Begründung angeführt, derer nach es zu berücksichtigen gilt, ob dem Ganzen überhaupt ein allgemeines Interesse zu Grunde liegt und ob sich das Thema für eine öffentliche Diskussion eignet. Hallo? Wir sprechen hier von alleine 2,5 Millionen Menschen, die als Dampfer direkt betroffen sind! Ab wie vielen Menschen bekommt den etwas ein ´öffentliches Interesse`? Also nochmal, woran liegt´s?

Kritik um der Kritik-Willen

Natürlich hat die E-Zigarette, wie jedes andere Produkt, das sich schnell verbreitet, ebenso schnell neue Kritiker geboren. Das ist natürlich zunächst mal wünschenswert, schließlich werden die Diskussionen und somit das Interesse gestärkt, was wiederum (in der Regel!) zu gründlicheren Tests führt, die Aufschluss über das neue Produkt bringen. Doch auch da ist die E-Zigarette eine Ausnahme. Es gab und gibt immer noch viele Kritiker, die vehement eine feste Meinung vertreten, obwohl es zu den meisten Kritik-Punkten immer noch keine fundierten wissenschaftlichen Belege gibt. Unbestreitbar ist jedoch der Fakt der gesundheitlich besseren Verträglichkeit im Vergleich zur Tabak-Zigarette. Was befürchten die Entscheidungsträger also, wenn die Dampfer selbst zu Rate gezogen werden sollten?

Eine Frage der Finanzen?

Eigentlich müsste die E-Zigarette doch Anlass einer Freudenfeier im Gesundheitsministerium sein, haben wir hier doch eine der vielleicht besten Methoden der Rauchentwöhnung in der Hand. Dennoch hört man gar nichts. Wird der Triumph des Gesünderen für die Regierung vielleicht zu sehr geschmälert durch die Niederlage des Teureren? Das ist natürlich nur eine Möglichkeit, aber keine weit hergeholte. Natürlich hat die Tabak-Zigarette im Laufe der Jahrzehnte viele Statistiken deutlich beeinflusst, die wiederum entsprechend Einfluss hatten auf die wirtschaftliche Planung. Somit sind die Raucher zu einem der vielen Stützpfeiler des Systems geworden, der nun aber zu wanken droht. Dies wird in folgenden Beispielen deutlich:

Rund 14 Millarden Euro bringt die Tabaksteuer jährlich in die Kassen

e-zigarette-steuern-einnahmenDa Dampfer sich für die gesündere Form des Genusses entschieden haben, steht ihnen auch ein etwas längeres Leben in Aussicht. Das wird natürlich seine Auswirkung auf die Rentenkasse haben. Man stelle sich nur vor, dass alleine schon die 2,5 Mio. Dampfer ein paar Jahre länger leben, als es die Tabak-Zigarette für sie vorgesehen hat! Da kommt schon was beisammen.

Befürchtet man etwa, dass der Dampfer zu einem Problem des Staates wird? Na ja, immerhin ist an den Inhaltsstoffen des E-Liquids laut Aussage des statistischen Bundesamts noch niemand gestorben. Wie viele waren es noch gleich bei der Tabak-Zigarette?!

Angst um´s Nitkotinkaugummi?

Die Pharma-Industrie würde ebenso höhere Umsatz-Einbußen verbuchen, wenn der Verkauf von herkömmlichen Zigaretten durch die E-Zigarette weiter sinkt. Vor allem durch das deutlich verminderte Krebsrisiko und die vielen anderen Erkrankungen, die der Tabak mit sich bringen kann. Auch der Verkauf diverser Entwöhnungsmittel wie Nikotinkaugummis / -Pflaster und dergleichen ginge natürlich zurück.

Rauchen und Dampfen = Pech und Schwefel?

Manche Kritiker sagen: ´Wer das Rauchen durch Dampfen ersetzt, der treibt nur den Teufel durch den Beelzebub aus.` Ist dem wirklich so? Natürlich ist die E-Zigarette kein Garant der Rauch- bzw. Nikotinentwöhnung. Auch wäre es falsch, die E-Zigarette direkt als ´Gesund` zu bezeichnen. Aber sie ist ´Gesünder` und es gibt weit mehr Berichte von Menschen, die es dank der E-Zigarette geschafft haben ihre Nikotin-Sucht zu überwinden, als es Kritiker, bzw. fundierte Kritik zu diesem Thema gibt. Man braucht nur mal in einem der vielen Foren nachzufragen und bekommt es schnell belegt. Und für alle die, die jetzt sagen ´Aber da ist doch auch Nikotin drin!`, sagen wir:

Die augenscheinlichen Gefahren des Nikotins gehören wohl zu den großen Legenden der Moderne. Nikotin selbst gehört nicht zu den krebserregenden Stoffen

  • Nikotin ist selbst bei einer Überdosis nicht Lebensgefährlich
  • Nikotin ist nicht für die Erkrankung der Atemwege verantwortlich
  • Nikotin ruft nicht die Durchblutungsstörungen bei Rauchern hervor
  • Nikotin verursacht keine Langzeitschäden

Bevor hier der Eindruck entsteht, Nikotin sei gesund: das ist es natürlich nicht. Es ist und bleibt ein Suchtstoff. Jedoch wird die ´Dampfe` nicht selten ein ebenso schlechter Ruf angehängt, wie der Tabak-Zigarette, und das nur, weil viele Liquids auch Nikotin enthalten. Um zu verdeutlichen, warum der E-Zigarette hier deutlich Unrecht getan wird, haben wir mal eine kleine Auflistung von Stoffen erstellt, die nur in der Tabak-Zigarette, nicht aber in der E-Zigarette vorkommen:

  • Acetyldehyd
  • Acrylnitril
  • Ammoniak
  • Anilin
  • Arsen
  • Benzol
  • Blausäure
  • Blei
  • Butadien
  • Cadmium
  • Formaldehyd
  • Hydrazin
  • p-Hydochinon
  • Kohlenmonoxyid
  • Nickel
  • Nitrosamine
  • Phenol
  • Polonium 210
  • Nitromethan
  • Naphtalin
  • Styrol
  • Toluol

Und das ist nur eine sehr kleine Auswahl der giftigen Stoffe im Tabak.

Der Entspannungsfaktor

Was leider auch immer unter den Tisch fällt, ist der bewusste Genuss. Während viele Raucher es schon gar nicht mehr wirklich merken, dass sie gerade rauchen, so führt einen die E-Zigarette wieder zum eigentlichen Grund des Inhalierens zurück. Alleine schon die Vielfalt von Aromen zieht immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich und bringt somit den ´bewussten` Genuss immer wieder zurück. Man könnte quasi sagen, der Entspannungsfaktor steigt, was wiederum entsprechend positive Auswirkung hat.

Im Bundestag scheint keiner zuhause zu sein

keiner-zuhause-im-bundestagUnd dennoch: Trotz der unumstößlichen Vorteile wird die E-Zigarette klein gehalten. Auch wenn man versucht öffentliche Informationen zu erlangen, also seitens der Regierung oder Pharmaindustrie, bekommt man nur eine recht dürftige Liste, die sich eher auf negative Aspekte bezieht und wo es tatsächlich fraglich ist, inwiefern diese Informationen wirklich objektiv entstanden sind, oder ob noch mehr dahinter steckt. Natürlich soll das nicht in Richtung Verschwörungstheorie gehen, aber wenn man die Teilnahmslosigkeit der Regierung betrachtet, selbst bei insgesamt schon 2,5 Millionen Dampfern in Deutschland, die quasi mittels Petition persönlich an die Haustür des Bundestags klopfen könnten, dann bekommt das Ganze doch schon einen etwas fadenscheinigen Beigeschmack.

Alles in Allem – Et dampft!

Alles in Allem kann man natürlich jetzt noch stundenlang dagegen wettern, 1000 Für´s und Wider´s anführen und sich vor Ärger die Haare raufen, nach dem aktuellen Stand ist es einfach nur sehr Schade und bezeichnend, dass unabhängig vom Thema eine so große Gemeinschaft wie die der Dampfer einfach in ihrem Anliegen ignoriert wird. Hm, vielleicht sollten wir aber schon froh sein, dass wir keine Riesenaufkleber auf unsere Motorhauben befestigen müssen, auf denen steht: ´Das Fahren gefährdet das Leben ihres Kindes bereits in der Schwangerschaft.

In diesem Sinne: Gut Dampf an alle!

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